Wurzelbehandlung (mit Mikroskop)

Starke Zahnschmerzen, geschwollenes Zahnfleisch oder eine erhöhte Sensibilität gegenüber Hitze und Kälte können auf eine Zahnwurzelentzündung hindeuten. Unbehandelt kann die Zahnwurzel so stark geschädigt werden, dass der Zahn abstirbt.

Bei Entzündungen der Zahnwurzel ist die Wurzelbehandlung meist die einzige Möglichkeit, den geschädigten Zahn noch zu erhalten. Hierbei entfernen wir den entzündeten Zahnnerv. Die Wurzelkanäle werden gereinigt, desinfiziert und bakteriendicht versiegelt, um einem erneuten Befall vorzubeugen.
 

Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?

Im Inneren der Zahnwurzel befindet sich das Zahnmark, die sogenannte Pulpa. Hier verlaufen die Nerven und Blutgefässe des Zahnes. Bei einer Wurzelentzündung ist dieser Bereich entzündet, was zum Teil starke Schmerzen verursachen kann, wenn das geschwollene Gewebe auf den Zahnnerv drückt. Der Nerv kann aber auch ganz absterben. Hier ist eine Wurzelbehandlung das einzige Mittel, den geschädigten Zahn langfristig zu erhalten.

In aller Regel sind bakterielle Infektionen für die Entzündung verantwortlich. So können beispielsweise bei fortgeschrittener Karies oder undichten Füllungen Bakterien zur Zahnwurzel vordringen.

Anhand von Röntgenbildern oder einer erhöhten Temperaturempfindlichkeit kann der Zahnarzt eine Zahnwurzelentzündung diagnostizieren. Dann muss er entscheiden, ob eine Wurzelbehandlung sinnvoll ist oder ob der Zahn bereits so stark geschädigt ist, dass er gezogen werden muss.
 

Wie läuft eine Wurzelbehandlung ab?

Die Wurzelkanalbehandlung umfasst je nach Schwere der Entzündung etwa 2 - 3 Termine von jeweils etwa einer Stunde Dauer. Im Vorfeld der Wurzelbehandlung wird der Zustand des Zahnes anhand von Röntgenbildern überprüft. So kann der Zahnarzt nicht nur das Ausmass der Entzündung beurteilen, sondern sich auch einen Überblick über den Verlauf der Wurzelkanäle verschaffen.

Für die eigentliche Wurzelbehandlung wird der Zahn zunächst eröffnet. Über die Zahnkrone verschafft sich der Zahnarzt Zugang zu den Wurzelkanälen und befreit diese vollständig von infektiösem Gewebe. Die Wurzelkanäle werden gründlich gereinigt, desinfiziert und mit einer medikamentösen Einlage versorgt.

Alle Arbeitsschritte führen wir in unserer Zahnarztpraxis mit einem Operationsmikroskop durch. Dank der mikroskopischen Vergrösserung kann der Zahnarzt bei der Wurzelbehandlung sehr viel präziser und sauberer arbeiten, als es mit herkömmlichen Methoden der Fall ist.

Abhängig von der Schwere der Entzündung kann die medikamentöse Einlage bei weiteren Terminen mehrmals erneuert werden. Hierbei werden die Wurzelkanäle abermals gespült und desinfiziert. Der Zahnarzt macht in regelmässigen Abständen Röntgenaufnahmen, um den Verlauf beurteilen zu können.

Sobald die Entzündung abgeklungen ist, kann der Zahn verschlossen werden. Hierzu füllt der Zahnarzt die Wurzelkanäle mit speziellen Füllmaterialien auf und verschliesst sie bakteriendicht. Je nach Zustand des Zahnes kann anschliessend über eine Versorgung mit einer Krone oder Teilkrone nachgedacht werden.
 

Was ist nach einer Wurzelbehandlung wichtig?

Nach der Wurzelbehandlung sollten Sie so lange nichts essen und trinken, bis die örtliche Betäubung ganz abgeklungen ist. Danach können Sie im Prinzip wieder ganz normal essen. Der Zahn kann jedoch zunächst noch schmerzhaft sein und empfindlich auf Druck, Hitze und Kälte reagieren. Bei Bedarf kann in den Tagen nach der Wurzelbehandlung ein Schmerzmittel eingenommen werden.

Durch eine erfolgreiche Wurzelbehandlung kann der Zahn viele Jahre oder sogar ein Leben lang erhalten werden. Der Zahn ist nun allerdings nicht mehr vital und wird dadurch spröder und anfälliger für Frakturen. Wir beraten Sie in unserem Dental Center gerne, ob sich die Stabilität des Zahnes durch eine Überkronung verbessern lässt.

Im Alltag sollten Sie weiterhin auf eine sorgfältige Zahnpflege achten, um einem Wiederauftreten der Entzündung vorzubeugen. Besonders wichtig sind auch die regelmässigen Kontrolltermine beim Zahnarzt sowie die regelmässige professionelle Zahnreinigung.